Um was ging es eigentlich? "I was a Stranger and you took me in"
Der Text ist von Marlis Cavallaro und wurde wegen techn. Probleme von Klaus Baums PC hochgeladen.
Zum leidigen Obelisk-Sturm im Kassel-Glas der Unvernunft
Wo anders als im gefühlten Zentrum einer Stadt, wo sich fast alle Wege kreuzen und Leute lesend einen Augenblick verweilen, kann ein solcher Spruch volle Kraft entfalten - "Ich war ein Fremdling und Ihr habt mich beherbergt" oder m.E. eleganter und in der Deutung schillernder: "I was a stranger and you took me in", in mehreren Sprachen. Eine historische Skulpturen-Form, ursprünglich durch die jahrtausende hindurch von Herrschern, Kriegen oder/und Tyrannen und Siegen zeugend, steht auf einem "Königs"platz und übt mit einem Spruch vonseiten der Ohnmächtigen Wirkungsmacht aus, weil nicht gejammert oder angeklagt wird, sondern in solcher Form würdevoll gedankt. Doch hier kann offenbar nichts "Raum in der Herberge" finden - peinliche Fehler eines Strangers (anfängliche hohe Preis-Forderung, Sprachunsicherheit beim Wählen eines Begriffes, Unkenntnis unserer zur weltoffenen documenta - milde ausgedrückt: - etwas widersprüchlichen nordhessischen Ahle-Wurscht-und-Schmand-Mentalität) nützen der Abwehr ganz herzallerliebst und können drum nicht verziehen werden.
Der Künstler hatte auch bei mir durchaus Sympathien eingebüßt.wegen seiner anfänglichen exorbitanten Preisvorstellung (und damit vom Weltkunstmarkt geprägter Überschätzung sowie Ignoranz gegenüber der Situation deutscher Kommunen) - es war zu erwarten, dass Volkes Stimme automatisch auf Kontra gebürstet sein würde.
Doch ich verstehe gut, dass einige Menschen es nicht unwidersprochen lassen wollen bzw. können, was nun als Provinzposse abgeht, ausgerechnet in einer Stadt, die so Mancher als eine der feinsten Kulturhochburgen Europas geadelt sehen möchte.
Dass Personen sich engagieren, wo sie Ungerechtigkeit und Dussligkeit wahrnehmen, ist niemals überflüssig, es geschieht in diesem Lande und anderswo zu selten und ist begrüßenswert. Es geschieht öfters, dass Leute durch sie anrührende Themen angeregt werden, sich nach stilleren Zeiten wieder mehr in etwas "reinzuhängen". Wenn sie das auch in dieser online-Zeitung tun, um so besser, denn die bräuchte ohnehin mehr engagierte Beteiligung. In Bezug auf welche Themen sich jeweils engagiert wird, hat stets mit den lebens- und geistesgeschichtlichen Berührtheiten der Personen zu tun.
Und meines Erachtens schiggeds jetzt.
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