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Zum Umgang mit Ehrungen von Unehrenhaften

Ihre Rolle im Nationalsozialismus, das Kaschieren dieser Rolle nach der Befreiung und die oft wenig gebrochenen Kontinuitäten von Personen und Grundideen sind für die drei Nachkriegs-Oberbürgermeister aufbereitet worden.
„Diese Aufbereitung soll dauerhaft zugängig gemacht werden und auf der Internetseite der Stadt, im künftig namenlosen Rathausgang und Stadtmuseum zusammenfassend dargestellt werden“ fordert Axel Selbert Fraktionsvorsitzender für die Kasseler Linke.
Es reicht aber nicht, den Blick nur auf diese drei Oberbürgermeister der Nachkriegszeit zu richten.
„Das Handeln von Stadtverordneten, Magistrat und leitenden Köpfe der Verwaltung im Nationalsozialismus und im Nachkriegsumgang jetzt auch wissenschaftlich bearbeiten zu lassen ist der konsequente nächste Schritt und würde der Stadt Kassel und ihrem Umgang mit der Geschichte gut tun,“ so Axel Selbert.
Die Ehrung von Personen in Form von Ehrenbürgertiteln, Straßennamen und Ähnlichem sollte für alle Personen geprüft werden. Beim Vorliegen von schwerer persönlicher Schuld und nicht erkennbarer selbstkritischer Veränderung der Position können die Ehrungen nicht weiter bestehen. August Bode als Profiteur von Zwangsarbeiterausbeutung und Kriegsgeräteproduktion oder OB Willi Seidel, der Opfer des Faschismus nach dem Krieg zu Zwangsarbeit heranziehen wollte, haben ungeachtet von anderen positiven Aktivitäten keine Ehrung verdient und sollten nicht weiter als Vorbild herausgestellt werden.
Bei den Straßennamen braucht es eine gesamtstädtische Aufbereitung der Fakten zu Personen, wie dem Wehrwirtschaftsführer Waldemar Petersen oder einem deutschen Kolonial-Verbrecher Hermann von Wißmann. Wie der Umbenennungsaufwand für die Bewohner reduziert werden kann, ist die eine Frage. Dass es nicht zumutbar ist, in einer Straße leben zu müssen, dessen Namensgeber schwere Verfehlungen oder gar Verbrechen verantwortet, sollte allerdings keine Frage sein.

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