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Das Unheimliche in der Kultur – Fremde sind wir uns selbst – Vortragsreihe in der vhs


Gespräch mit Eckhard Bär herunterladen
"Dem „Unheimlichen“ begegnen wir in vielfältigen Formen. Jede tatsächliche oder nur befürchtete Begegnung mit Anderen kann beunruhigen. Die Anderen und ihr Fremdes sind immer schon da, auch wenn sie z.B. (noch) jenseits der Grenze(n) sind. Bei den Ängsten handelt es sich oft um Projektionen des eigenen Unbewussten die zu Vorurteilen führen, z.B. zwischen Frauen und Männern, zwischen Einheimischen und Zugewanderten, Christen, Juden und Muslimen, zwischen Staatsbürgern und Terroristen, Armen und Reichen. Über das „Fremde“ als Störung und als Bereicherung des Menschen wollen Psychoanalytiker in der Nachfolge Freuds mit Philosophen der Gegenwart „jenseits von Gut und Böse“ in dieser Vortragsreihe sprechen und zur Diskussion anregen", steht in der Einladung zum Veranstaltungsprogramm. Klaus Schaake sprach mit Eckhard Bär vom Kasseler Forum für Psychoanalyse. Das Programm und weitere Termine finden sich beim Klick auf ... vollständig lesen.
Kasseler Forum für Psychoanalyse
Veranstaltungen im Frühjahr 2017

Fr 24.03. 25. - 26. 03. Die Angst | Wochenendseminar in der Reihe Philosophie u. Psychoanalyse

Das Unheimliche in der Kultur – Fremde sind wir uns selbst | Vortragsreihe in der vhs
Do 02. 03. 20 Uhr Fremde sind wir uns selbst | Vortrag in der vhs

Do 16. 03. 20 Uhr Blasphemische Gedanken – Islam und Moderne | Vortrag in der vhs

Do 30. 03. 20 Uhr Der Geist des Terrorismus | Vortrag in der vhs

Do 20. 04. 20 Uhr Der Fremde – Störung oder Bereicherung? | Vortrag in der vhs

Sa 13. 05. 14 Uhr Diskussion zum Unheimlichen in der Kultur und zu den Vorträgen

So 05. 03. 11.30 Uhr Caché Film Sonntags-Matinée im Bali



Vortragsreihe in der vhs: Das Unheimliche in der Kultur – Fremde sind wir uns selbst

Eine Kooperation zwischen der vhs Region Kassel, dem EVANGELISCHEN FORUM KASSEL und dem
KASSELER FORUM FÜR PSYCHOANALYSE

„...der Mensch (ist kein)... sanftes, liebenswürdiges Wesen [...]. Der Nächste (ist ihm) nicht nur möglicher Helfer und Sexualobjekt, sondern auch eine Versuchung, seine Aggression an ihm zu befriedigen, seine Arbeitskraft ohne Entschädigung auszunützen, ihn ohne seine Einwilligung sexuell zu gebrauchen, sich in den Besitz seiner Habe zu setzen, ihn zu demütigen, ihm Schmerzen zu bereiten, zu martern und zu töten.“ (S. Freud 1930, GW XIV, S. 470)
Dem „Unheimlichen“ begegnen wir in vielfältigen Formen. Jede tatsächliche oder nur befürchtete Begegnung mit Anderen kann beunruhigen. Die Anderen und ihr Fremdes sind immer schon da, auch wenn sie z.B. (noch) jenseits der Grenze(n) sind. Bei den Ängsten handelt es sich oft um Projektionen des eigenen Unbewussten die zu Vorurteilen führen, z.B. zwischen Frauen und Männern, zwischen Einheimischen und Zugewanderten, Christen, Juden und Muslimen, zwischen Staatsbürgern und Terroristen, Armen und Reichen. Über das „Fremde“ als Störung und als Bereicherung des Menschen wollen Psychoanalytiker in der Nachfolge Freuds mit Philosophen der Gegenwart „jenseits von Gut und Böse“ in dieser Vortragsreihe sprechen und zur Diskussion anregen.
4 Veranstaltungen, donnerstags 20 – 21.30 Uhr
ORT: vhs, Wilhelmshöher Allee 19-21, Raum 304, KOSTEN: 5,- Euro

2. März Fremde sind wir uns selbst
Die Flüchtlingskrise und die deutschen Verhältnisse

Prof. Dr. Rolf-Peter Warsitz, Kassel
Die „Flüchtlingskrise“ sowie interkulturelle und -religiöse Verwerfungen deuten auf einen nach außen verlagerten Konflikt hin, um die eigene innere Fremdheit, bzw. Entfremdung in uns, zu verdrängen. Die Gewalt, die dabei teilweise zum Ausdruck kommt, scheint noch von der Destruktivität zu kommen, die unserer Triebgeschichte inne wohnt. Mit Sigmund Freuds „Unheimlichen“ und mit Julia Kristevas „Konzeption des Fremden“, nach dem wir uns selbst fremd sind, knüpft dieser Vortrag an die Tradition der psychoanalytischen Sozialpsychologie an.

16. März „Blasphemische Gedanken – Islam und Moderne“
Thesen zum Buch von Slavoj Zizek

Eckhard Bär, Kassel
Nach den Morden in der Redaktion von Charlie Hebdo und weiteren Terrorakten der letzten Zeit will Zizeks Buch Mut zum Nachdenken machen. Mit unerwarteten Perspektiven auf die westliche und die östliche Kultur, Lebens- und Wertewelt, die auch die drei Buchreligionen mit einbezieht, stößt Zizek auf ungeklärte Rollenverständnisse und Wertevorstellungen von Vater-, Mann- und Frau-Sein. Dies scheint für männlich-patriarchale Repräsentanten, die ihre Macht religiös absichern, bedrohlich zu sein. Zu gewaltsamen Exzessen kann es daher kommen, wenn die eigene Verunsicherung im „sündigen“ Anderen fundamentalistisch bekämpft wird. Die dabei zugrundeliegende Logik der in Konfrontation stehenden Wertesysteme ist dabei ähnlicher, als zunächst erkennbar ist.

30. März „Der Geist des Terrorismus“
Thesen zum Buch Jean Baudrillard

Dr. Rolf Schröder, Kassel
Baudrillard zeigt, wie weit in einer mit allgemeinen Regeln globalisierten Gesellschaft sich das von Freud so benannte „Unbehagen in der Kultur“ und aggressive Triebimpulse vermeintlich nur noch in Form des Terrorismus Befriedigung verschaffen können. Während es bis 1989 bei zwei Machtblöcken möglich war, offen aggressiv gegenüber den Regeln des eigenen oder des anderen Blocks als Bevölkerungsgruppe oder Einzelner aufzutreten, verbietet der Machtanspruch globalisierter Gesellschaft dies und verstärkt so das Unbehagen des Einzelnen oder ausgeschlossener Gruppen. Ihnen bleibt dann scheinbar nur, die Regeln dieser Gesellschaft komplett und mit Einsatz des Todes in Frage zu stellen. Diese These wirft die notwendige Frage auf, wie die moderne Gesellschaft darauf reagieren kann.

20. April Der Fremde – Störung oder Bereicherung?
Prof. Dr. Ulrich Müller, Hannover
Zwischen den Extremen - der Fremde als „Störung oder als Bereicherung“ – suchen wir in der Begegnung einen Halt. Es ist der Halt der Sesshaften, auf die „etwas zukommt“. Was geschieht, wenn jemand mit einer uns unbekannten eigenen Geschichte zu unserer Geschichte hinzutritt? Die Begegnung kann eine Verunsicherung sein, denn sie verlangt uns eine Reaktion ab. Daher ist anzunehmen, dass Begegnung auch Beunruhigung erzeugt, selbst dann, wenn diese noch gar nicht stattfand, sondern nur antizipiert wird. Das Fremde ist schon da, auch wenn es noch nicht greifbar ist. Das macht Fremdheit so unbestimmt und wir erleben uns in unseren Grenzen hinterfragt.


Veranstaltung des KASSELER FORUM FÜR PSYCHOANALYSE
mit Prof. Dr. Rolf-Peter Warsitz, Eckhard Bär, Dr. Rolf Schröder, Prof. Dr. Ulrich Müller
Sa 13. Mai 14.00 Uhr bis 18.30 Uhr
Diskussion zum Unheimlichen in der Kultur und zu den Vorträgen
mit Prof. Dr. Rolf-Peter Warsitz, Eckhard Bär, Dr. Rolf Schröder, Prof. Dr. Ulrich Müller
Mit der Bitte um kurze Anmeldung unter dr._rolf-schroeder@t-online.de
ORT: Cafe Buch-Oase, Germaniastr. 14, Kassel KOSTENBEITRAG: 5.- Euro


In Kooperation mit der WERKSTATT für PSYCHOANALYSE, für SOZIALE und KULTURELLE BILDUNGEN
Lektüre- und Übersetzungsseminar, in vierwöchentlicher Fortsetzung, nach Absprache
Sa 4. Feb 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr
Die Identifizierung
Lektüre, Übersetzung und Diskussion des Seminars IX von Jacques Lacan
Leitung: Eckhard Bär, Psychoanalytiker

Bei der Identifizierung handelt es sich um den psychischen Mechanismus, mit dem ein Subjekt einen einzelnen Zug, eine Eigenschaft - und sei es ein Symptom – des anderen assimiliert und mit dem es sich vollständig oder teilweise nach dem Vorbild des anderen umwandelt und ihn zu seinem Ideal-Ich und Ich-Ideal nimmt. Auf diese Weise geht das Soziale in die Subjekte ein und ermöglicht sowohl das Werden des einzelnen Menschen wie auch die Gruppen-, Gemeinschafts- und Massenbildung.
Für Lacan geht es bei der Identifizierung auch um den Bezug zu sich selbst, um die Identifizierung des Subjekts vermittels der Funktion des Signifikanten als dem sprachlichen Element, das das Subjekt bezeichnet. Weil das Auftauchen des Subjekts Effekt eines Signifikanten ist, ist es notwendig, dessen Status genau zu bestimmen und vom Zeichen zu unterscheiden. Diese Neuinterpretation der Identifizierung erfolgt u. a. in der Auseinandersetzung mit der Bedeutung des Eigennamens, mit der Infragestellung des Satzes der Identität, sowie mit der Bestimmung des unären Zugs, der als sprachlicher Vorgang Subjekt und Objekt im Psychischen verortet.
Das Seminar geht von englischen und französischen Textvorlagen aus und führt eine Gruppe von Psychoanalytikern, Therapeuten, Ärzten, Lehrern, Literaturwissenschaftlern, Sozialarbeitern, etc. zu einem regen Austausch zusammen, in dem sich die Fragen des Textes mit dem beruflichen und persönlichen Hintergrund verbinden. Interessierte sind herzlich willkommen.

ORT: Seminarraum Moselweg 27, 34131 Kassel INFORMATION/ ANMELDUNG: Eckhard Bär Tel. 0561-313842 Baer@BaerEckhard.de | www.werkstatt-fuer-psychoanalyse.de;


In Kooperation mit der WERKSTATT für PSYCHOANALYSE, für SOZIALE und KULTURELLE BILDUNGEN
Seminar in der Reihe Philosophie und Psychoanalyse
Die Angst – J. Lacans Seminar X und der Begriff der Angst in der Philosophie der Moderne
Fr 24. März, 17 – 20 Uhr, Sa 10 – 13 + 15 – 18 Uhr So 26. März | 10 – 13 + 14.30 – 16.30 Uhr
Eckhard Bär, Prof. Friedrich Voßkühler

Kierkegaard schreibt: Angst kann man vergleichen mit Schwindel..., “dem „Schwindel der Freiheit, der aufsteigt,
wenn die Freiheit niederschaut in ihre eigene Möglichkeit“. So beginnt die Reflexionsgeschichte der Angst in der Moderne. Sie findet bei Heidegger einen ihrer Höhepunkte, wenn dieser Mut zur Angst fordert, damit ein Mensch zurückgeworfen auf sich selbst sein Geschick ertragen, und ohne Netz, ohne doppelten Boden, ohne Gott und alle Täuschungsmanöver der Gesellschaft, zu sich selbst verurteilt, selbst leben kann. Angst, das scheint ein nicht aushaltbarer Zustand zu sein, den man gleichwohl aushalten muss.
Freud fasste die Angst – einstiges Produkt der psychischen Hilflosigkeit des Säuglings – als etwas Unbestimmtes auf und zugleich als Schutz vor erstarrendem Schrecken. Lacan formuliert im Seminar X, die Angst ist nicht ohne Objekt. Jedoch ist dieses nicht leicht zugänglich, nicht einmal benennbar. So gelangt er durch die Frage nach dem Objekt der Angst zur Ausarbeitung der konstitutiven Funktion des Mangels und damit zur Objekt-Ursache des Begehrens, dem sogenannten Objekt ‚klein a‘. Wenn Begehren, zutiefst Begehren nach Begehren und somit Versuchung ist – und mit Angst einhergehen kann – liegt dann die Funktion der Angst darin, das Subjekt vor einem Zuviel – vor einem Mangel des Mangels – zu bewahren?
Im Seminar wollen wir Lacans Seminar Die Angst studieren und den Begriff der Angst aus der Perspektive der Moderne und der heutigen Zeit auch in Bezug auf Kierkegaard, Heidegger, auf Bataille u.a. befragen.
Das Seminar findet viermal im Jahr nach Absprache statt.

ORT: Seminarraum Moselweg 27, 34131 Kassel, KOSTENBEITRAG: 50,- Euro, ermäßigt 30,- Euro.
INFORMATION / ANMELDUNG: Eckhard Bär 0561-31 38 42; E-Mail: Baer@BaerEckhard.de



Kasseler Forum für Psychoanalyse
In Kooperation mit dem Alexander-Mitscherlich-Institut und dem Institut für Psychoanalyse und Psychotherapie
Film + Psychoanalyse im Bali-Kino
Das Eigene und das Fremde

mit dieser Filmreihe wollen wir uns mit Fragen um Fremdheit und Vertrautheit beschäftigen: Wie vertraut und sicher sind wir uns selbst? Wann erscheint uns etwas fremd? Ist das Fremde irgendwo draußen oder auch in uns selbst? Macht uns Fremdes neugierig oder ist es unheimlich? Wer ist wem fremd? Wie können Annäherungen aussehen?
Wir werden diesen Fragen auf ganz unterschiedliche Weise mit den Filmen unserer neuen Reihe nachgehen und freuen uns, wenn wir Sie als Zuschauer neugierig machen können.

Sonntag-Matinée jeweils um 11.30 Uhr

05. 03. 2017 Referent: Professor Ralf Zwiebel Michael Haneke, Caché

ORT: Kleines Bali, Kulturbahnhof

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