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Vom Leuchtturm-Projekt zum Vorreiter:

Der Rückbau des Kassel Airport als Prototyp einer gelungenen Konversion

Die Initiative „Pro Kassel Airport“ bringt es nach Ansicht des Kreisverbands Kassel des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) auf den Punkt: „Woran es derzeit offensichtlich fehlt, ist ein klares, nachhaltiges Konzept.“

Für den BUND ist klar: „Eine Rückstufung ist unvermeidlich. Der Schaden an der Natur ist angerichtet, eine wirtschaftliche Notwendigkeit für die Region ist nicht erkennbar und ein kontinuierlicher Flugbetrieb findet nicht statt. Wir wiederholen deshalb unseren Vorschlag, in Calden ein Pilotprojekt zur umweltverträglichen Konvertierung unrentabler Flughafenanlagen zu initiieren“, erklärt BUND-Mitglied Wolfgang Ehle. Schließlich gebe es deutschlandweit noch 40 weitere Geisterflughäfen. Und der Geschäfts- und Frachtflugverkehr könne auch wie bisher auf einem Verkehrslandeplatz abgewickelt werden. Die Prosperität der Region nehme dadurch keinen Schaden.

Die neueste Verzweiflungstat: Nun bringt das Regierungspräsidium sogar befristete Rabatte für Billigflieger ins Gespräch. Die Verwaltung ebenso wie „Pro Kassel Airport“und die aktuelle Initiative von 12 regionalen Reisebüros ignorieren eine Tatsache, die für die Airlines unübersehbar ist: Der Markt ist eben nicht groß genug für einen profitablen Betrieb. Ebenso wenig kann man wegdiskutieren, dass der Aufschwung in Nordhessen bisher auch ohne einen „vollwertigen“ Flughafen stattgefunden hat und dass die schönen Zuwächse bei der Gewerbeansiedlung am Flughafen andernorts unschöne Löcher hinterlassen haben.

Gemeinhin darf man annehmen, dass ein Projekt mit einem Investitions- und Kostenvolumen von mittlerweile knapp 300 Millionen Euro erst dann in Angriff genommen wird, wenn es ein Konzept dafür gibt: Nämlich wie und in welcher Zeit man die Anfangsinvestitionen wieder hereinverdient hat und wann die laufenden Betriebskosten durch die Einnahmen gedeckt sind. Insoweit greift auch die flughafenfreundliche Initiative zu kurz. „Jetzt ist das Geld ausgegeben und noch immer weiß niemand, ob es jemals wieder erwirtschaftet werden kann. Und der Mut zu radikalen Konzepten fehlt der Politik offensichtlich,“ betont Wolfgang Ehle aus Kassel.

Medieninformation des BUND Kreisverband Kassel vom 7.11.2016





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Kommentare

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Wolfgang am :

Nachtrag: Auch das Argument, dass auch eine Autobahn nicht profitabel betrieben werden kann, ist Unsinn. Denn die gehört zur Daseinsvorsorge, sie stellt eine für alle (noch) notwendige Infrastruktur bereit. Während ein Flughafen wie Calden auf Kosten der Allgemeinheit für einige wenige Nutznießer vorgehalten wird.

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