Im Chemiedschungel
Einfache Verbraucherfrage: welches Shampoo ist gut für eine trockene Kopfhaut? Ein Forschungsprojekt seit nun 3 Jahren. Ich habe irgendwo gelesen, dazu müsse man auf den Prozentsatz der Tenside (Fettauswaschung) und der rückfettenden Stoffe achten. Da greift man gerne zu Marken, wo ZB nicht nur "sensitiv", sondern "Ultra-Sensitive" draufsteht. Da erhofft man sich die Lösung, zumal, wenn die Drogeriekette als moralisch hochwertig gilt. Zu starke Auswaschung. Bei der Baby-Ausgabe desselben Produkts kein unterscheidbarer Effekt. Wie geht es nun weiter?
Bei einem als "Hypo-Sensitiv" (warum eigentlich hypo="unter"?) gekennzeichneten schöpfe ich Hoffnung: "Anzuwenden bei trockener und empfindlicher Kopfhaut". Schön glänzig wirds, aber nicht wie erwünscht effektiv. Ich schreibe die Firma betreffs der zwei entscheidenden Stoffe an. Man bedauert und bittet um Verständnis: Es handle sich um ein Rezeptgeheimnis. Weiter: Hessische Verbraucherzentrale angemailt. Immerhin ein link: "http://www.haut.de/, das von verschiedenen Kooperationspartnern (Industrie, aber auch verschiedene Verbände) betrieben wird." Dort könnte man über die Datenbank die einzelnen Stoffe sich erklären lassen. Ein ziemlich weichgespülter Link schönfärbig. Aber dieses kennt nun jeder: Bei der Liste auf den Packungen könnte man Tage verbringen, und Anteilsverhältnisse hätte man immer noch nicht. Vorletzter Versuch: Mail an das Markt-Magazin, das einen kritischen Bericht über "sensitiv"-Produkte gesendet hatte. Keine Antwort. Letzter Versuch: Ich bitte meine Apotheke um Recherche bei den Herstellern, sie hat sich echt Mühe gegeben. Resultat: Keine Antwort, Zusage einer Antwort, die nicht eingehalten wird, Rezeptgeheimnis...
Unglaublich. Ich suche immer wieder nach positiven Nachrichten, aber sie wollen nicht kommen!
Unglaublich. Ich suche immer wieder nach positiven Nachrichten, aber sie wollen nicht kommen!
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