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Hessen extra: Der Mord an Halit Yozgat – Fakten, Spuren und Verbindungen der Neonazi-Mörder in Nordhessen

In einem 45-minütigen „Hessen extra“ zieht das hr-fernsehen am Mittwoch, 6. April, um 21.45 Uhr Bilanz und geht auch der Frage nach, ob die Mörder von Neonazis aus dem Kasseler Raum aktiv unterstützt wurden.
Am 6. April jährt sich der Mord an Halit Yozgat zum zehnten Mal. Bis heute ranken sich um das Verbrechen Vermutungen und Verdächtigungen. Seit zwei Jahren versucht ein Untersuchungsausschuss des Hessischen Landtags aufzuklären, ob ein Mitarbeiter des hessischen Verfassungsschutzes von dem Mord vorher wusste, ob staatliche und politische Institutionen die Aufklärung behindert haben, ob bei den Ermittlungen schlampig gearbeitet oder gar absichtlich vertuscht wurde. In einem 45-minütigen „Hessen extra“ zieht das hr-fernsehen am Mittwoch, 6. April, um 21.45 Uhr Bilanz und geht auch der Frage nach, ob die Mörder von Neonazis aus dem Kasseler Raum aktiv unterstützt wurden. Die Sondersendung wird moderiert von Ute Wellstein, Reporter Thomas Kreutzmann und Daniel Mauke berichten live aus Kassel. Gäste der Livesendung sind Angehörige und Freunde der Opfer, die Ombudsfrau der Bundesregierung für die Angehörigen der Opfer des NSU, Barbara John, und die Mitglieder des NSU-Untersuchungsausschusses des Hessischen Landtages, Nancy Faeser, SPD, und Alexander Bauer, CDU.

Die Tat ist zehn Jahre her: Am 6. April 2006 betreten kurz vor 17 Uhr zwei junge Männer das Internetcafé in der Holländischen Straße 62 in Kassel und erschießen den 21-jährigen Betreiber Halit Yozgat. Der Mord folgt einem bekannten Muster: Das Opfer ist ein Kleinunternehmer ausländischer Herkunft, die Tatwaffe ist eine CESKA, Kaliber 7.62. Es ist der neunte Mord mit dieser Waffe. Die Mordserie begann am 9. September 2000 in Bayern, das Opfer kam ebenfalls aus Hessen. In Nürnberg wird der 39-jährige Blumenhändler Enver Simsek an seinem mobilen Verkaufsstand erschossen. Seit November 2011 scheinen die Todesschützen festzustehen: Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die zusammen mit Beate Zschäpe die Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) bildeten.

Vor allem der Kasseler Mord gibt bis heute Anlass für Verdächtigungen und Verschwörungsgeschichten. Denn ein Beamter des hessischen Verfassungsschutzes war unmittelbar vor oder sogar während der Tat in dem Kasseler Internetcafé, telefonierte am selben Tag lange mit einem V-Mann aus der Neonazi-Szene Nordhessens. Für die Kasseler Mordkommission war der Verfassungsschützer anfangs sogar einer der Hauptverdächtigen. Dennoch durfte er von der Kriminalpolizei nicht direkt befragt werden, ebenso wenig wie die V-Männer aus der Neonazi-Szene.

Die Kasseler Mordkommission schloss anfangs ein fremdenfeindliches, rassistisches Motiv für die Tat nicht aus, doch mit Nachdruck verfolgt wurde eine andere Spur: Mord im kriminellen Milieu unter Ausländern. Vermutetes Motiv: Schutzgelderpressung oder Drogengeschäfte, obwohl es dafür keine konkreten Gründe gab.

Seitdem hält sich ein ungeheurer Verdacht: Sind staatliche Stellen in den Kasseler Mord verstrickt? Wurden die Ermittlungen damals behindert? Ist das alles nur Zufall? Fragen, die vor allem die Hinterbliebenen der Opfer stellen. Sie drängen auf lückenlose Aufklärung. Darum bemühen sich inzwischen Gerichte und mehrere parlamentarische Untersuchungsausschüsse, seit Mai 2014 auch einer des Hessischen Landtags.

Am zehnten Jahrestag der Ermordung von Halit Yozgat greift die Sondersendung des hr-fernsehens die Fragen der Angehörigen der Opfer auf, beleuchtet Tat und Täter und darüber hinaus die heutige Neonazi-Szene in Nordhessen. Was wissen die Sicherheitsbehörden heute über diese Szene? Wie gefährlich ist sie? Ist sie Teil eines braunen Netzwerkes in Deutschland oder gar in Europa? Und welche Rolle hat sie beim NSU-Mord von Kassel gespielt?

Weitere Informationen zum Thema findet sich online unter rechte-szene-hessen.de in der Multimediareportage von hr-iNFO mit dem Titel „Hessens Rechte auf dem Vormarsch – Zehn Jahre NSU-Mord Kassel“.

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