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Bürgerbegehren geht an den Problemen vorbei


Das Bürgerbegehren zur Verbannung der Straßenbahnen aus der Königsstraße ist ein populistischer Winkelzug um Aufmerksamkeit zur Kommunalwahl März 2016 zu erhalten.
Bürgerbegehren wurden in Kassel bisher von den Bürgerinitiativen, Umweltverbänden, Sozialverbänden und politischen Gruppierungen im Vorfeld diskutiert und gemeinsam gestartet. Demokratie erneuern/ Freie Wähler machen das im Alleingang, um sich einsam in die Rolle der Bevölkerungsversteher zu manövrieren.

Unrealistische Mehrkostenschätzung von 50.000 Euro
Eine Umleitung aller Bahnen kann nicht im Dauerbetrieb auf der etwa 500 Meter längeren Strecke über den Scheidemannplatz erfolgen. Dazu müssten die Bahnsteige und die Querungsmöglichkeiten für die vielen Fahrgäste ausgebaut werden. Allein die 500 Meter Umweg für die Linien 1, 3, 5 und 6 für jede einzelne Fahrt dürften im Jahr zu 6-stelligen Mehrkosten führen. Mit mehr als 500 Metern liegt zum Beispiel das Staatstheater unkomfortabel weit vom Scheidemannplatz entfernt. Wird die Tram aus der Königsstraße verbannt, so verschlechtert sich die Qualität der Erschließung der Innenstadt. Um das zu vermeiden, müsste eine neue Trasse am Steinweg gebaut und betrieben werden – mit erheblichen Kosten, über die sich die Initiatoren des Bürgerbegehrens ausschweigen.
Bürgerbegehren am Bedarf vorbei
Die Königsstraße gehört zu dem am stärksten genutzten Streckenabschnitt im Netz der KVG. Viele der Fahrgäste haben Geschäfte, Kinos, Behörden, Ärzte, Museen, Theater, Wohnungen, Gastronomie oder Parks und Plätze zum Ziel. Diesen Fahrgästen die Wege zum Teil erheblich zu verlängern und den Autonutzer*innen weiterhin die Zufahrt bis fast an das Geschäft zu ermöglichen, diskriminiert die Umweltbewussteren und die Menschen, die sich kein Auto leisten können. In Kombination mit der immer noch nicht angebotenen Erstattung des KVG-Fahrscheins für Kunden werden Autokunden mit der Erstattung ihrer Parkgebühren erneut privilegiert.
Eine schlechtere Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem ÖPNV kann in der Summe zu einem Rückgang von Menschen in der Innenstadt führen und zu weniger Fahrgästen und Mindereinnahmen bei der KVG und andererseits zu einem Anstieg der Luft- und Lärmbelastung durch mehr Autos.

Gute Lebensqualität durch guten ÖPNV
Für eine bessere Lebensqualität für die Menschen in Kassel muss endlich die viel zu hohe Lärm- und Luftbelastung gesenkt werden und die Mobilität verträglich organisiert werden.
Im Moment steht die massive Verschlechterung des ÖPNV-Angebots in den Planungen der KVG im Raum. Diese Verschlechterungen abzuwehren und die benötigten Verbesserungen durch Beseitigung der Engpässe im Trambetrieb mit Beiwagen, neuer Tramstrecken zum Beispiel im Korridor Rothenditmold – Harleshausen und dem Zugang für Menschen mit wenig Geld durch ein bezahlbares Sozialticket zur Umsetzung zu bringen, erfordert Ideen, Diskussionen und Kraft.
„Die vielen guten Argumente sprechen für die Straßenbahn in der Königsstraße“, so Norbert Domes verkehrspolitischer Sprecher der Kasseler Linken. „deshalb spricht sich die Kasseler Linke seit Jahren für den Erhalt der Straßenbahnen in der Königsstraße aus.“

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